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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 13

1902 - Karlsruhe : Lang
— 13 — Augustulus im Jahre 476 vom Throne gestoßen. Drei Jahre lang leistete er in seiner festen Stadt Ravenna Theodorich den kräftigsten Widerstand. Endlich mußte er die Tore öffnen und wurde bald daraus von dem Sieger bei einem Gastmahle ermordet. Die fernere Regierung Theodorichs war milde und friedlich. Für seine Goten nahm er nur ein Drittel des italienischen Bodens, zwei Dritteile ließ er den Eingeborenen. Niemals duldete er eine Unterdrückung seiner Untertanen, manche erhielten sogar einflußreiche Staatsämter. Um den Ackerbau zu heben, ließ er große Strecken sumpfigen Landes trocken legen. Städte, wie Ravenna und Verona, verschönerte er durch prächtige Bauten. Eine Reihe neugebauter Festungen verschaffte dem Lande Sicherheit, wodurch auch Handel und Gewerbe wiederum in Blüte kamen. Die Gesetze wurden strenge gehandhabt, damit den streitenden Parteien zum Recht verhelfen und ein gesetzlicher Zustand in seinen Ländern herbeigeführt werde. An Eroberungen dachte er nicht weiter. „Mögen andere in Eroberungen ihren Ltolz sehen/ sprach er, „wir sind glücklich, wenn sich die Völker beklagen, daß sie so spät unter unsere Herrschaft gekommen sind." Durch seine Weisheit und Kraft beherrschte er auch einen großen Teil der übrigen deutschen Völkerschaften, wie Westgoten, Franken, Burgunder, da er bei Angriffen von außen ihr Beschützer, in schwierigen Unternehmungen ihr Ratgeber war. Zu einem großen Völker- und Friedensbund suchte er sämtliche deutsche Stämme zu vereinigen.^ Kein Wunder, daß ihm die Nachwelt den Beinamen „der Große" zuerkannte. Die Langobarden wohnten zwischen der Elbe und der Oder. Unter ihrem Könige Alboin nahmen sie den Oströmern Oberitalien, die die Herrschast der Ostgoten gestürzt hatten. Die Hauptstadt des Lougobardeureiches war Pavia. Von den Longo-bardeu hat die Lombardei ihren Namen. Zur Zeit der Völkerwanderung waren Italien, Spanien und Gallien von Römern und Kelten bewohnt. Die Kelten hatten schon längst römische Sprache und römische Sitten angenommen. Die deutschen Stämme, die nach Gallien, Spanien und Italien zogen, verschmolzen mit der alten Bevölkerung dieser Länder und nahmen deren Sprache und Sitten an. Dadurch entstanden im Verlause der Zeit die Nationen der Franzosen, Spanier und Italiener. -Bon den Alemannen, Franken und Sachsen stammen die meisten heutigen Deutschen ab. 2. Die Hunnen. Tie Hunnen wanderten um das Jahr 375 aus Asien nach Europa. Sie waren von kleiner, unansehnlicher Gestalt; trotzdem

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 165

1902 - Karlsruhe : Lang
— 165 — gefärbt; hochroter und blauroter Purpur war der kostbarste; ein Pfund fo gefärbter Wolle kostete nach unserem Gelde etwa fünfhundert Mark. __ Den Phöniziern wird auch die wichtigste aller menschlichen Erfindungen, die Erfindung der Schrift, zugeschrieben. Doch möchte sich ihr Verdienst hierin daraus beschränkt haben, daß sie die ägyptische Hieroglyphenschrift vervollkommnet und bequemer zum Gebrauche eingerichtet haben.*) Die phönizische Religion war heidnisch; der oberste Gott wurde Baal, die höchste Göttin Astarta genannt. Die Religionsgebräuche waren durch Menschenopfer und andere Greuel verunstaltet. Die Phönizier hatten kein gemeinsames Staatswesen. Jede Stadt bildete einen Freistaat sür sich, der von den vornehmen Geschlechtern regiert wurde. Manchmal geschah es auch, daß eiu tatkräftiger und ehrgeiziger Mann sich zum Könige einer Stadt auswarf. Übervölkerung der Städte oder auch bürgerliche Zwistigkeiten gaben oft Veranlassung, daß ein Teil der Einwohner mit all ihrer Habe in fernere Gegenden zog, um dort eine Kolonie zu grüudeu. Solche Kolonien waren auf der Insel Malta, Palermo auf Sizilien, Eadix in Spanien und das berühmte und mächtige Karthago, eine Gründung der Tyrier. Ii. |>ie Griechen. 1. Die Achäer. Der südliche Teil der Balkanhalbinsel war schon 1500 Jahre vor Christi Geburt von einer Nation bewohnt, die in viele einzelne Stämme geteilt war. Ihr Gesamtname war in frühester Zeit Achäer, später Hellenen; wir nennen sie, dem Gebrauche der Römer folgend, Griechen. Daß der 9tarne des angeblichen Erfinders Thot oder Taut nur ein sagenhafter und kein geschichtlicher ist, wird wohl keiner weiteren Erörterung bedürfen. Unser Alphabet — schon der Name Alphabet ist phönizischen Ursprunges - stammt unzweifelhaft von dem phönizischen Alphabet ab; dies läßt sich aus vielen Buchstabenformen und besonders aus der Reihenfolge der Buchstaben beweisen. Die Deutschen haben ihre Schrift von den Römern erhalten; den italienischen Völkern haben sie entweder die Phönizier selbst, oder^die Griechen gebracht. Die Schreibweise der ägyptischen Hieroglyphen hat ihr Wesen darin, daß in au für das Zeichen eines Lautes das Bild eines Gegenstandes malte, dessen Benennung in der ägyptischen Sprache mit dem Laute begann, den man Ichreiben wollte; man würde das deutsche Wort „Ast" in ähnlicher Weise darstellen, etwa durch die drei Bilder von Axt, Säge, Traube (Ast). Ganz meielbe Weise tritt uns in der phönizischen Schrift entgegen; nur wird für denselben Laut immer dasselbe Lautzeichen angewendet, und die Zeichen selbst haben nicht mehr den Charakter von Bildern, obgleich derselbe bei vielen^wch leicht erkennbar ist. Aber eben bannn werden wir die phöni= znche echrift nicht für eine neue Erfindung, sondern nur für eine — aller= bings höchst verdienstvolle — Verbesserung der ägyptischen halten bürsen.

3. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 2

1903 - Karlsruhe : Lang
Feuer, das ihre Höhlen erwärmte, haben sie das Fleisch gebraten ober geröstet. Im großen ganzen führten diese Leute ein Dasein, das etwa mit dem Leben der heute noch in sernen Ländern hausenden wilden oder halbwilden Jägerstämme, wie der Rothäute in Nordamerika, der Neger in Afrika, zu vergleichen ist. Da beispielsweise au2 unsern afrikanischen Kolonien in unseren öffentlichen _ Sammlungen - auch in Karlsruhe — ausgestellten Gegenstände sühren uns die interessante Tatsache vor Augen, daß diese unsere neuesten deutschen Mitbürger heute noch ungefähr auf der Kulturstufe stehen, auf der wir vor 4—5 Jahrtausenden ^ unserer ältesten Vorgänger in den oberheinischen Landen gesunden haben. Eine genaue Zeit freilich läßt sich für deren Auftreten nicht bestimmen, die Angaben darüber können nur auf ungefährer Schätzung beruhen. Jahrhunderte sind seitdem vergangen, die Oberfläche unserer Landschaft hat sich gänzlich verändert: Schnee und Eis sind geschwunden, ungeheure Waldflächeu breiten sich ans, die noch heute vorhandene Vegetation und Tierwelt ist längst an der Stelle jener früheren getreten, die nur uoch drobeu im Norden und auf den höchsten Bergen vorkommen. Das kalte Klima ist einem gemäßigten gewichen. Die Menschen sind aus ihren dumpseu, düsteren Höhlen hervorgetreten in Gottes freie Natur, wenig mehr bedroht von den sie umgebenden Menschenfreundlicheren Tieren. Wir befinden uns in der Zeit der Pfahlbauten. Ein neues Volk war eingewandert; feine Herkunft und Abstammung kennen wir so wenig wie die jener ältesten Bewohner. _ Aber so viel wissen wir, wiederum aus alten Funden, daß diese Leute schon einer beträchtlich höheren Kulturstufe angehören, daß sie neben der Jagd und dem Fischfang bereits Ackerbau und Viehzucht treiben und auch sonst eine etwas veredelte Lebensweise gegenüber dem oben erwähnten halb wilden Zustand führen. Das tritt vor allem in den veränderten Woh-nuugsverhältuisseu zu Tage. Wir finden jetzt schon Hütten aus Holz mit Lehmverstrich, das Dach mit Stroh, Moos oder Baumrinde bedeckt, unsern heutigen einfachen Bauernhäusern wohl nicht unähnlich, und diese Hütten mitunter sogar in größeren oder kleineren Dörfern vereinigt. Eine besondere Eigentümlichkeit freilich, die uns ganz fremd anmuten muß, hatten diese Menschen hinsichtlich der Wahl ihrer Wohnplätze. Mit augenscheinlicher Vorliebe ersahen sie sich hiefür Gegenden mit Seen und Sümpfen und bauten seltsamerweise ihre Änsiedlungen ins Wasser hinein, Mar nahe ant Ufer, aber doch nicht unmittelbar von da aus 3u erreichen. Auf eingerammten Pfählen wurde ein fester Belag

4. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 89

1877 - Karlsruhe : Braun
1 ankreich ( [ott Trier ,der Rem mbent der Papst Dol die Pelagi Wahrheit, mehr, uti&i lng der |ii Vaticas divinitis Lr> M est, ei ;re fungens p ^de vel morili lentiam divinai tmptor ecclesiai di Romani Pt ecclesiae irrest idradicere > von Ser U der röm etwa 50,0(1 holische gen Prol Lährend D id Ve"" tt Jahr 1 liefere e haben I ligen an Gemeinde« — 89 — an den Kirchentag, die Kirchenconferenz, die evangelische Allianz, den Protestantenverein und die Thätigkeit der übrigen kirchlichen Vereine für die Zwecke der äußeren und inneren Mission angelehnt. Welch großes Arbeitsgebiet für die äußere Mission noch offen steht, ergibt die Thatsache, daß unter denßetwa 1350 Millionen Menschen der Erde kaum die Hälfte dem Monotheismus huldigen, dessen Anhänger sich in Muhamedaner (ca. 160 Mill.), Juden (7 Mill.) und Christen (340 Mill.) theilen. Unter diesen gehören ungefähr 80 Mill. der morgenländischen, 160 Mill. der römisch-katholischen und 100 Mill. der evangelischen Kirche an. Dem größten Theil der Heidenbevölkerung der Erde ist jetzt die in mehr als 150 Sprachen übersetzte heilige Schrift in der Muttersprache zugänglich. Während der geographischen Weiterverbreitung des Christenthums geschehen schwere Angriffe auf dasselbe innerhalb der christlichen Wett selbst. Ein Kampf zwischen der übrigen Cultur und dem Christenthum, das in vielen Völkern die Cultur angebahnt hat, und das neben der echten Wissenschaft und der echten Kunst in allen ihren Zweigen das Fundament wahrer Meu-schenbildung bleiben wird, ist ausgebrochen. In diesem Kampf ist die Frage: sind wir noch Christen? von einer Seite verneint worden. Andere zweifeln, ob wir schon Christen sind. Wenn Alle, die noch Christen sein wollen, an dem Kern des Christenthums festhalten, dann wird die auf Christus gegründete Lebensgemeinschaft (§ 1) das Gottesreich immer mehr auf Erden darstellen. Dies wird um so eher denkbar sein, wenn alle Christen sich immer ernstlich fragen: sind wir schon Chrrsten? Von der Energie dieser Frage und deren sittlich-reltgiösett Folgen wird auch die Erfüllung der Verheißung abhängen: „es wird eine Heerde und ein Hirte fein". Karlsruhe, Druck der G. Braurr'schen Hofbuchdruckerei.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 160

1900 - Karlsruhe : Lang
- 160 — ägyptische Hieroglyphenschrift vervollkommnet und bequemer zum Gebrauche eingerichtet haben.*) Die phönizische Religion war heidnisch; der oberste Gott wurde Baal, die höchste Göttin Astarta genannt. Die Religionsgebräuche wateti durch Menschenopfer und andere Greuel veruu^ staltet. Die Phönizier hatten kein gemeinsames Staatswesen. Jede Stadt bildete einen Freistaat für sich, der vou den vornehmen Geschlechtern regiert wurde. Manchmal geschah es auch, daß ein thatkräftiger und ehrgeiziger Mann sich zum Köuige einer Stadt answars. Übervölkerung der Städte oder auch bürgerliche Zwistigkeiten gaben oft Veranlassung, daß ein Teil der Einwohner mit all ihrer Habe in fernere Gegenden zog, um dort eine Kolonie zu gründen. Solche Kolonien waren auf der Insel Malta, Palermo auf Sizilien, Cadix in Spanien und das berühmte und mächtige Karthago, eine Gründung der Tyrier. Ii. Die Griechen. 1. Die Achäer. Der südliche Teil der Balkanhalbinsel war schon 1500 Jahre vor Christi Geburt von einer Nation bewohnt, die in viele einzelne Stämme geteilt war. Ihr Gesamtname war in frühester Zeit Achäer, später Hellenen; wir nennen sie, dem Gebrauche der Römer folgend, Griechen. Das einst von den Griechen bewohnte Land ist durch zahlreiche Gebirgszüge und Flußthäler in viele einzelne Landschaften geteilt. Die Bewohner dieser Landschaften waren zu städtischen und ländlichen Gemeinden vereinigt, die unter einem gemeinsamen Oberhaupte standen, das den Königstitel führte. Der König war Heerführer, Priester und oberster Richter; gemeinsame Angelegenheiten *) Daß der Name des angeblichen Erfinders Thot oder Taut nur ein sagenhafter und kein geschichtlicher ist, wird wohl keiner weitern Erörterung bedürfen. Unser Alphabet — schon der Namen Alphabet ist phönizischen Ursprunges — stammt unzweifelhaft von dem phönizischen Alphabet ab; dies läßt sich aus vielen Buchstabenformen und besonders aus der Reihenfolge der Buchstaben beweisen. Die Deutschen haben ihre Schrift von den Römern erhalten; den italienischen Völkern haben sie entweder die Phönizier selbst, oder die Griechen gebracht. Die Schreibweise der ägyptischen Hieroglyphen hat ihr Wesen dann, daß man für das Zeichen eines Lautes das Bildeines Gegenstandes malte, dessen Benennung in der ägyptischen Sprache mit dem Laute begann, den man schreiben wollte; man würde das deutsche Wort „Ast" in ähnlicher Werse darstellen, etwa durch die drei Bilder von Axt, Säge, Traube (Ast). Ganz dieselbe Weise tritt uns in der phönizischen Schrift entgegen; nur wird für denselben Laut immer dasselbe Lautzeichen angewendet, und die Zeichen selbst haben nicht mehr den Charakter von Bildern, obgleich derselbe bet vielen noch leicht erkennbar ist. Aber eben darum werden wir die phöiu* zische Schrift nicht für eine neue Erfindung, sondern nur für eine — aller* dings höchst verdienstvolle — Verbesserung der ägyptischen ha lien dürfen.

6. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 129

1849 - Karlsruhe : Groos
129 Asien. durchziehen dasselbe. Die Nüssen verweisen viele Sträflinge hie- her, wo sie zum Theil in den Gold- und Silberbcrgwerkcn im Altai arbeiten müssen. An einem Zufluß des Obi liegt die Stadt Tobolök. 9) Iran, Westturkcftan und Turan. Iran ist ein trockenes, wasserarmes, Land, ohne Thau, enthält große Wüsten. Es zerfällt in Westiran oder Persien und Ostiran. Persien ist das Land der Pfirsiche und Aprikosen, der duftigsten Rosen. Der Dschiggetai oder wilde Esel ist hier zu Haus; es gibt Löwen, Tiger; man hält Dromedare, vortreff- liche Pferde. Die Perser verfertigen kostbare Teppiche und Hals- tücher oder Schahle. Der Regent des Landes heißt Schah oder Schach; seine Residenz ist Teheran, im Norden des Landes; in der Mitte liegt I späh an, im Süden Schiraö. — Der west- liche Theil des Landes ist das alte Medien; die Hauptstadt desselben, Ekbatana, lag westlich von Ispahan; südlicher lag Snsa. Am persischen Meerbusen war die Landschaft Pcrsis mit der Hauptstadt Persepolis, die unfern Schiras lag; sie war das Stammland des alten Perserreichö, das in der Bibel auch Elam heißt. In Ofliran wohnen die Beludschcn und Afghanen, die mehrere Staaten bilden. Es sind hier die großen Handels- städte Hcrat, Kabul, Kandahar. Wcftturkestan und Turan, ist von tatarischen Völker- schaften bewohnt. Zwischen dem Gihon und Sihon ist das Land der Bucharen, die g r o ß e B u ch ar e i mit den Städten B u ch a r a, wo der Khan oder Fürst des Landes wohnt, und Samarkand. Turan besteht fast ganz aus Wüsten und Steppen. Südlich vorn Aralsee ist der große Sclaveumarkt Chiwa. In allen diesen Landern ist der Islam die herrschende Re- ligion. 10) Ostindien, die Snndainseln, Molukkcn und Philippinen. Vorder- und Hiuterindicn nennt man zusammen Ostindien. Diese Länder haben ein heißes Klima und die Iahrszeiten wechseln mit den periodischen Winden, welche hier die eine Eiern, Nnterr. 2le?l»fl. 9

7. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 132

1849 - Karlsruhe : Groos
132 Afrika. eckiges Gesicht und schiefliegende Augen aus; sie sind Götzen- diener. Die meisten bekennen sich zur Religion des Buddha, der hier Fo heißt; manche halten sich an die Lehren ihres Weisen Confutse; andere hängen dem Dalai Lama an. — China wird von einem Kaiser beherrscht, der sich einen Sohn des Himmels, sein Reich ein himmlisches Reich nennt. Seine Diener und Beamten heißen Mandarinen. Seine Residenz ist Peking, eine Stadt mit 2 Millionen Einwohnern, im Norden des Landes. In der Mitte, am Jantsckiang, liegt Nanking, wo ein Porcellanthurm ist, mit einer Million Ein- wohnern, und im Süden die Handelsstadt Canton, früher lange Zeit die einzige, die von Fremden besucht werden durfte. Die Engländer haben sich das Recht erkämpft, auch an andern Orten Handel zu treiben und zu wohnen. Mit ihnen kamen evange- lische Missionare in's Land; die Franzosen brachten katholische. Katholische Missionen bestanden früher schon ein Mahl, und es hat von denselben hsr noch katholische Christen. Zum chinesischen Reich gehört das ganze Hochland von Hinterasien, die Mandschurei und Korea. Auf dem Hochlande, das schwach bevölkert ist, ist die Religion des Dalai Lama wett verbreitet. Derselbe ist der Oberpriester in Tibet, wo er in Lassa wohnt und wie ein Gott verehrt wird. Japan ist ein Jnselreich, das aus mehreren großen, durch Gebirge schwer zugänglichen Inseln besteht. Es ist den Fremden verschlossen; nur Chinesen und Holländer dürfen den Hafen Nangasaki auf Kiusiu besuchen. Das Land ist fruchtbar, stark bevölkert; die Bewohner sind den Chinesen ähnlich; der Buddhismus ist ihre Religion. Die Hauptstadt ist Jcddo auf der Insel Nipon. I. Afrika. 1) Wichtigkeit dieses Erdtheils in der Geschichte der Menschen. Afrika ist durch die Landenge von Suez mit Asien ver- bunden, und die Bewohner von Arabien und Palästina stehen mit den Bewohnern von Egypten, dem nächsten afrikanischen Lande, seit den ältesten Zeiten in lebhaftem Verkehr. In Egyp- ten und dem weiter landeinwärts liegenden Mohrenlande oder

8. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 136

1849 - Karlsruhe : Groos
136 Afrika. Auf dem Barkalande, das rings von der Wüste und vom Meer umgeben ist, lag das alte Cyrene, das eine griechische Ansiedelung war. Die Sahara hat von Egypten und Nubien bis zum mit- telländischen Meer eine Länge von 050 Meilen, und ihre Breite beträgt 200 Meilen. Im östlichen Theile derselben, welcher die ly bische Wüste heißt, sind viele mit Wasser versehenen und anbaufähigen Stellen oder Oasen, im westlichen sehr wenige. Der Handelsweg zwischen der Berberei und Sudan geht durch die Sahara. Im Innern derselben gibt es Strauße und Anti- lopen, an den Rändern halten sich Löwen und Hyänen ans. 6) D e r Sudan, S e n c g a m b i e n, O b e r - u n d N i c d e r g u i»e a. Südlich von der Sahara, mit dem Sudan und mit Scne- gambien, beginnt das Landder Reg er oder der Schwarzen, die bis gegen das Capland hin wohnen. Die Neger haben eine glänzendschwarze Haut, niedrige Stirne, hervortretende Kiefer, aufgeworfene Lippen, aufgestülpte Nase, krauses, wolliges Haar. Die im Sudan und in Senegambien haben meist den Islam angenommen; in Oberguinea und weiter südwärts sind sie Fetischanbeter, opfern Menschen; ihre Priester sind Zauberer. Viele tausend Neger werden alljährlich als Sclaven nach Amerika verkauft, vorzüglich aus den Ländern um den Busen von Guinea. Der Sudan ist wenig bekannt; es weht daselbst, sowie in Senegambien und Oberguinea, der ausdörrende Harmattan. In Senegambien gibt es Elephanten, Flußpferde, Krokodile; es wächst der Affenbrotbaum, der Butterbaum. Arn Senegal gibt es Gummiwälder, die von den Franzosen ausgebeutet werden. Die Küste von Oberguinea ist sehr ungesund; die Ter- miten sind eine Landplage; in den Wäldern landeinwärts haust der Leopard. Die Neger bauen Jams (ein Wurzelgewächs) und Mais, bereiten Palmwein und Palmöl. Unter ihnen sind evan- gelische Missionsstellen errichtet. Man unterscheidet die Küste Sierra Lcona, die Pfeffer-, Elfenbein-, Gold- und Sclavenküste. Die Engländer, Dänen und Holländer haben Handelsniederlassungen. An der Küste Sierra Lcona haben die Engländer eine Niederlassung, in welcher sie die Neger

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 137

1849 - Karlsruhe : Groos
Europa. 137 unterbringen, die sie den Sklavenhändlern abnehmen. Dieselben erhalten hier ihre Freiheit, lernen ein nützliches Geschäft und werden mit dem Christenthum bekannt geinacht. An der Pfeffer- küste haben die Nordamerikaner eine ähnliche Niederlassung. An der Küste von Niederguinea haben die Portugiesen Besitzungen. 7) D a s C a p l a n d. Das Cap land erhebt sich von Süden gegen Norden in Stufen. Cs ist an der Küste fruchtbar; landeinwärts kann es meist nur als Weideland benützt werden und ist zum Theil wüste; es gibt Löwen, Hyänen. Das Land war früher im Besitz der Holländer, jetzt steht es unter englischer Herrschaft. Die Hauptstadt ist Capstadt am Cap oder Vorgebirge der guten Hoffnung; sie ist ein Anlandcplatz für die Ostindienfahrer. Die Ureinwohner sind im Süden die Hottentotten, im Norden Buschmänner und Betschuanen, im Nordosten Koffern. Unter denselben sind evangelische Missionsstcllen von Deutschen, Eng- ländern und Franzosen. 8) Madagaskar und die wichtigern Inselgruppen. Madagaskar ist eine gebirgige, fruchtbare Insel; es gibt Orangutangc. Die Madagassen, das Hauptvolk der Insel, sind heidnische Malapen, opfern den bösen Geistern Menschen; durch evangelische Missionare sind manche zum Christenthum bekehrt. Die Azoren, Madeira und die Inseln des grünen Vorgebirges sind im Besitz der Portugiesen; Madeira liefert starken Wein. Die kanarischen Inseln, die Heimat der Canarienvögel, gehören den Spaniern; unter denselben befindet sich Ferro. — Weit im Süden liegt die kleine englische Insel St. Helena, auf welcher Napoleon in der Verbannung starb. 4. Europa. 1) Vorzüge dieses Erdt Heils und Ue verlegen heit seiner Bewohner über die der andern E r d t h c i l e. Europa ist unter allen Erdtheilen am Meisten gegliedert; fast alle seine Länder find vom Meere bespült, das ihre Be- wohner zur S'chiffabrt einlädt; es hat viele schiffbaren Flüsse, die den Verkehr erleichtern und keine Wüsten und unübersteig- lichen Gebirge, die denselben erschweren. Fast der ganze ßikihar«? ■*

10. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 150

1849 - Karlsruhe : Groos
150 Europa. Ungarn besteht aus einem Tieflande, das von der Donau durchflossen wird und aus der südlichen Abdachung der Karpathen. Von den Karpathen fließt der Donau die Theiß zu; am Fuße der Alpen, rechts von der Donau, ist der Platten- see und der Neusiedlersee. In Niederungarn giebt es neben sehr ergiebigem Boden Sandebenen und große Steppen, die nur als Weideland zu benutze» sind; es liegt aber auch noch viel anbau- fähiges Land unbenutzt. Am Fuße der Karpathen wachst vortrefflicher Wein, lind im ungarischen Erzgebirge, einem Theil der Karpathen, gewinnt man Gold, Silber, Kupfer, Essen. — Ungarn zählt 8 Mill. E., die meist katholisch sind. Außer den eigentlichen Ungarn oder Madscharen wohnen verschiedene slavischen Völker im Lande und wenige Deutschen. Viele Zigeuner ziehen umher. — Die Hauptstadt ist Ofen, rechts an der Donau; ihr gegen- über liegt Pesth; an der deutschen Grenze liegt, ebenfalls an der Donau, Preß bürg. Siebenbürgen ist eine Gebirgslandschaft, die von den südlichen Karpathen gebildet wird. Im südlichen Theil des Landes wohnen Deutsche, sogenannte Sachsen; ihre Hauptstädte sind Hermann stad t und Kronstadt. Slavonien liegt zwischen der untern Drau und Sau; Hauptstadt ist Essek. — Kroatien erstreckt sich von der Sau bis aus adriatische Meer; Hauptstadt ist Agram. — Dal- matien ist ein Küstenstrich der griechischen Halbinsel am adri- atischen Meer hin; Hauptstadt ist Zara. Galizren oder das östreichische Polen liege auf der nörd- lichen Abdachung der Karpathen, hat 4'/* Mill Einwohner; Hauptstädte sind: Krakau, au der. Weichsel, und Lemberg. — Das lombardisch-venetiauische Köuigrc ch ist in Italien. l>) Die Schweiz. Die Schweiz besteht aus einem Theil der Alpen, aus einem ebenen Landstrich, der am nördlichen Fuße der Alpen vom Bodemec bis zum Genfersee hinzieht und eine Fortsetzung der schwäbischen Hochebene ist, und aus dem Iuragebirge, das im Nordwesten vom südlichen Ende des Genfersees bis gegen den Schwarzwald hin sich erstreckt. Der Mittelpunkt der Schwei-
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